1946 – 1979

Dieser Artikel wurde zuletzt am 5.März 2015 aktualisiert.

1946
Der Volkschor Stadtilm wurde unter der Leitung von Egon Völker gegründet.
Bürgermeister Christian Mocigamba war schwer lungenkrank und lag im Krankenhaus Bad Berka. Aus diesem Grund wurde Paul Herbst, SED (ehemals war er SPD-Mitglied), zum Bürgermeister von Stadtilm gewählt.

1947
Der sowjetische Militärkommandant von Arnstadt, Hauptmann Baranow, beanstandete das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges auf dem Friedhof in Stadtilm, weil dort militaristische Symbole (Stahlhelm, Eisernes Kreuz, Schwert und eine Inschrift militaristischer Art) vorhanden sei und verlangte die Beseitigung dieser Symbole. Was dann auch geschah.
Die in Stadtilm stationierten sowjetischen Soldaten zogen ab.
Die Ruine der Methfesselschule (was noch davon übrig war) wurde abgetragen.
Am 26.4. unterschrieb der „Regierungsbeauftragte zur technischen Durchführung der Bodenreform“ Richter den Befehl zum Abbruch von 13 Gutswohnhäusern (Rittergüter), darunter das von Stadtilm.

1948
Aus dem Sportplatz (Flatsch) wurden Schrebergärten gemacht.
Hermann Baumbach starb am 16.5. (1. Pfingstfeiertag) als Politischer Häftling in Buchenwald an Tuberkulose.
Die „Lederfabrik A. Th. Meißner“ (Roßgerberei) wurde in Volkseigentum überführt. Treuhänder der Firma wurde der Arbeiter Bloßfeld.
Als Reaktion auf die Währungsreform in den 3 Westzonen vom 21.6.1948 (in Groß-Berlin am 24.6.1948) wurde auch in der Sowjetische Besatzungszone am Folgetag (22.6.1948) eine Währungsumstellung durchgeführt.
Am Sonntag, dem 8.7., fand das Gregoriusfest statt. Jedes Kind bekam 1 Bratwurst, 1 Eis, 1 Brause, 1 Gebäck, 1 Brötchen und 3 Karussellfreifahrten.
Ein erneuter Geldumtausch erfolgte am 25.7. Es war lediglich das alte Geld 1: 1 in neues einzulösen. Allerdings zunächst nur bis zu 70 DM. Der Rest blieb vorläufig auf der Bank. Erst ab dem 15.8. konnte wieder jeder über sein Geld verfügen.
Am 12.11. erfolgte die Grundsteinlegung der Wilhelm-Pieck-Schule.

1949
Am 15.8. beschloß der Stadtrat ein Stadtbad auf der Walkwiese (früher Tuchmacherwiese) errichten zu lassen.

1950
Die Wilhelm-Pieck-Schule wurde am 1.5. eingeweiht.
Am 14.5. erfolgte die Beschlußfassung über die Zusammenlegung von Stadtilm mit Oberilm.
Am 1.9. begann der Unterricht in der neuen Wilhelm-Pieck-Schule. Vorher hatte der Unterricht in der „Roten Schule“ und in der „Mittelschule“ stattgefunden.
Baubeginn zur Errichtung der Landambulanz war am 3.10.
1951
Der Stadtrat beschloß, das Gregoriusfest mit dem „Tag des Kindes“ (1.6.) zusammenzulegen.

1952
Die mittlere Glocke der Stadtkirche wurde gegossen.
Es erfolgte die Aufteilung des Landes Thüringen in die drei Bezirke Erfurt, Gera, Suhl.
Das Landambulatorium wurde fertiggestellt. Der Kostenaufwand betrug 174.000 DM.
Das Gelenkwellenwerk führte erstmals ein Kinderferienlager durch.

1953
Am 3.2. erfolgte die Gründung der ersten Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) Stadtilms. Vorsitzender wurde Otto Wendt.
Am 11.11., um 20.00 Uhr, fand im Bärsaal die erste und öffentliche Sitzung des „Elferrates der Blaunasen“ statt.

1954
In der DDR wurde die Jugendweihe eingeführt.
Es erfolgte die Gründung der Stadtbibliothek.
Am 1.6. öffnete das Stadtilmer Freibad erstmals seine Pforten.
Die Ausflugsgaststätte „Bergschlößchen“ auf dem Buchberg wurde abgerissen.

1956
Im Januar gab es in Stadtilm die ersten Fernsehapparate. Es handelt sich um den Typ „Rembrandt“ FE 852 E. Familie Albin Legler, Karl-Liebknecht-Straße 36, kaufte am 16.1. als erstes ein solches Gerät. Gesendet wurde vom Inselsberg.
Am 12.1. wurde in der Lehrwerkstatt des VEB Gelenkwellenwerkes erstmals ein Polytechnischer Unterricht unter der Bezeichnung „Unterrichtstag in der Produktion (UTP)“ mit einer 9. Klasse durchgeführt.

1957
Am 1.9. erfolgte die Beschlußfassung über die Wiedereinführung des Gregoriusfestes.
Bei einer Filmvorführung im Ratskellersaal brach im Vorführraum, der sich im Turm befand, Feuer aus. Auf dem Spielplan stand der Film „7 Jahre Pech“. Eine Gefahr für die Zuschauer oder für das Gebäude war infolge der starken Turmmauern nicht gegeben. Die Stadt nahm dennoch diesen Vorfall zum Anlaß, die Spielstelle zu schließen und hier einen Versammlungsraum einzurichten.

1958
Die Berufsfeuerwehr wurde ab 1.1. aufgelöst und ab sofort von der Kommune übernommen.
Am 9.1. kaufte die Stadt von den Geschwistern Kirsten, Straße der Freundschaft, das Sportplatzgelände zum Preis von 5.181 DM.
Der erste Auftritt des neu gegründeten Spielmannszuges der FFW Stadtilm erfolgte am 1. Mai unter der Leitung des Kameraden Werner Hartung.
Am 18.5. wurde das Heimatmuseum wieder eröffnet. Es war von Herrn Dr. Roselt vom Kreismuseum Arnstadt vollkommen neu gestaltet worden.
Die Volkskammer beschloß am 28.5. die Abschaffung der Lebensmittelkarten. Es gb für alle Waren republikweit ein einheitliches Preisniveau.
Der Schwanenbrunnen wurde abgerissen und verschrottet; nur das Gänsemännchen blieb erhalten.
Die erste sozialistische Namensweihe in Stadtilm fand am 5.10. im Ratskellersaal statt. 23 Kinder erhielten vom Kreisvolkshochschuldirektor Friedrich Schneider die Weihe.
Im September erschien zum erstenmal die Betriebszeitung „Die Gelenkwelle“. Sie kostete 0,10 DM.
Die erste sozialistische Eheschließung fand am 19.12. im festlich geschmückten „Technischen Kabinett“ statt. Das Jawort gaben sich Horst Schlamann und Hella Schulze. Beide waren im Gelenkwellenwerk tätig.

1960
Wolf-Dieter Grell von Motor Stadtilm war seit 12.11. Deutscher Jugendmeister im Hallenradsport Einer-Kunstfahren (Gotha).

1961
Wolf-Dieter Grell aus Stadtilm wurde im Oktober zum 2. Mal Deutscher Jugendmeister im Einer-Kunstfahren.

1962
Zum 3. Mal hintereinander wurde Wolf-Dieter Grell am 30.9. Deutscher Jugendmeister im Einer-Kunstfahren der männlichen Jugend.
Die für den 11.11. geplante Einweihung der fertiggestellten Sprungschanze am Haunberg konnte auf Grund der Maul- und Klauenseuche nicht stattfinden, da gerade zu einer solchen Veranstaltung viele Besucher zu erwarten gewesen waren.

1963
Am 13.1. fanden die Kreismeisterschaften im Spezialsprunglauf auf der neu ausgebauten Sprungschanze am Haunberg statt. Es war das dritte Mal, daß Kreismeisterschaften im Spezialsprunglauf ausgetragen wurden. 32 Springer waren am Start.
Am 25.1. brach gegen 22.45 Uhr in der Lampenfabrik Seeger (alte Meißnerschen Ziegelei) am Finkenhügel Feuer aus, welches sich zu einem Großbrand ausweitete.

1964
In der DDR wurden Postleitzahlen eingeführt. Für Stadtilm galt die 5217.
Das „Thüringer Geigenwunder“ Rudi Arnold gab in seiner Vaterstadt Stadtilm am Mittwoch, dem 23.9., ein Konzert.

1966
Der ehemalige Stadtilmer Günter Gerhard wurde Weltmeister im Fallschirmsport.

1968
Der Stadtilmer Schüler Jörg Blaßfeld wurde „Deutscher Meister der DDR“ im Rad-Einerkunstfahren.
Im August 1968 wird der Gasthof “Zum Bär” abgerissen. An der alten Stelle entsteht in der 1. Etappe des Initiativprogramms unter Leitung des Konsortiums “20. Jahrestag der DDR” ein Kulturzentrum, der heutige Bärsaal.

1969
Am 25.2. erfolgte die Neugründung des Volkschores Stadtilm unter der Leitung des Dirigenten Günther Lerz.

1970
Am 1.1. wurde die „Gemeinsame Pflanzenproduktion“ der LPG gegründet. Ihr traten bei:

  • Stadtilm
  • Singen
  • Gösselborn
  • Griesheim
  • Dörnfeld
  • Cottendorf
  • Traßdorf
  • Niederwillingen

Die Gesamtnutzfläche betrug 3112 ha; Leiter wurde Harald Limprecht aus Oberwillingen.
Am 5.1. erfolgte die Einweihung des neu erbauten Schulgebäudes Polytechnische Oberschule II Stadtilm (sie bekam später den Namen „Otto-Grotewohl-Oberschule“). Direktor: Kurt Burgold.

1971
Am 21.4. erfolgte die Namengebung der Polytechnischen Oberschule II: „Otto-Grotewohl-Schule“ (OGS). Direktor war Kurt Burgold, Stellv. Harald Göpfert.

1972
Anfang des Jahres kamen ca. 100 polnische Kollegen für 1½ Jahre nach Stadtilm, um im Gelenkwellenwerk zu arbeiten.

1974
Für den Wohnungsbau (48 WE) wurden am 30.3. in der Turnvater-Jahn-Straße die Gärten beseitigt und Bäume gefällt.

1975
Die Planierungsarbeiten für den Wohnungsbau Turnvater-Jahn-Straße 9-14 begannen am 23.4.
Am 31.7. beschloß der Kreistag Arnstadt, die zu Niederwillingen gehörenden Ortsteile Hohes Kreuz und Morgenleite der Stadt Stadtilm einzugemeinden.

1976
Am 7.5., dem Vortag des „Tages der Befreiung“, wurde das Ehrenmal für die Opfer des Faschismus festlich enthüllt.
Am 11.5. erfolgte vorfristig die Übergabe der Turnhalle an die Schulen und Sportgemeinschaften. Eigentlich sollte sie planmäßig zum IX. Parteitag (18. bis 22. 5.1976) übergeben werden.
Mit Wirkung vom 14. 5. bildete sich der „Gemeindeverband Stadtilm“, dem folgende Orte angehörten:

  • Stadtilm
  • Niederwillingen
  • Dienstedt-Hettstedt
  • Dörnfeld
  • Ehrenstein
  • Geilsdorf
  • Gösselborn
  • Griesheim
  • Großliebringen
  • Nahwinden
  • Singen
  • Traßdorf

Der Kindergarten I in Stadtilm bekam am 1.6. den Namen „Friedrich Fröbel“.
Die Wohnblocks 9-14 in der Turnvater-Jahn-Straße waren im August fertiggestellt (48 WE).

1977
Ab 1.1. erhielten alle vollbeschäftigten Frauen, die über 40 Jahre alt waren, einen bezahlten Hausarbeitstag pro Monat.