Der Flottenverein wurde im April 1898 von Repräsentanten wirtschaftlicher Interessen (Schwerindustrie, besonders Krupp, Werften und Banken), von Politikern und Fachleuten für Öffentlichkeitsarbeit, die Tirpitz im „Nachrichtenbüro“ des Reichsmarineamts versammelt hatte, gegründet. Ziel des Vereins war, den Bau der Schlachtflotte zu einer populären Aufgabe der gesamten Nation auf ihrem Weg zur Weltmacht zu machen. Innerhalb kürzester Zeit gelang dem Verein die Mobilisierung einer breiten Öffentlichkeit für seine Ziele durch eine von Tirpitz’ Nachrichtenbüro erstellte endlose Flut von geschickt aufgemachtem Propagandamaterial. Hilfreich dabei war die Unterstützung durch Reichsbehörden und Behörden aller Art bis hinunter auf die Dorfebene, was dem Verein einen gleichsam halbstaatlichen Charakter verlieh.
Mitgliedskarte des Deutschen Flottenvereins, Stadtarchiv Nürnberg, StadtAN E 6/19 Nr. 2
Angesichts der Niederlage Deutschlands und der wegen der Bestimmungen des Versailler Vertrages unbedeutenden Flotte benannte der Verein sich in „Deutscher Seeverein“ um. 1931 nahm der Verein wieder den Namen „Deutscher Flottenverein“ an. 1934 musste der Verein sich auflösen. (Quelle Wikipedia, Zugriff vom 30.03.2016)
Postkarte Deutscher Flottenverein, Deutsches Historisches Museum
Auch in Stadtilm gründete sich zur Jahrhundertwende eine Ortsgruppe des Flottenvereins. Im Jahre 1906 hatte die Ortsgruppe 240 Mitglieder. Erster Vorsitzender war Herr Amtsrichter Ortloff. Von der Ortsgruppe wurden im Dezember 1916 dem Patenschiff „Thüringen“ 50 Mark bares Geld, 31 Schachteln Zigaretten und einige Pfeffertafeln als Weihnachtsgabe gespendet. Auf diesem Schiff befand sich aus Oberilm ein Sohn des Herrn Emil Stede, der Obermatrose Stede.
Ausgabe des Monatsblattes des Deutschen Flotten-Vereins vom März 1907, Stadtarchiv Stadtilm
Dieser Artikel wurde zuletzt am 11. April 2016 aktualisiert.