1411 – 1525

Dieser Artikel wurde zuletzt am 26.Februar 2015 aktualisiert.

1411
Die Brüder und Grafen von Schwarzburg, Heinrich und Günther, teilten am 30.7. ihre Herrschaft.
Stadtilm wurde der Linie Blankenburg-Arnstadt, dem Grafen Heinrich zugeteilt.

1434
Am „Sente Michaelisabend“ verkaufte Günther XXXII., Graf und Herr zu Schwarzburg, seinem Vetter Heinrich XXVIII., Herr zu Arnstadt und Sondershausen, Stadtilm „sammt allen Gerechtigkeiten“ für 1440 Mark „lötigen Silbers“ auf Wiederverkauf. Stadtilm wurde somit sondershäusisch.

1440
Landgraf Friedrich in Thüringen belehnte den Grafen Heinrich von Schwarzburg d. Ä. und dessen Sohn Heinrich mit den Schlössern und Städten Frankenhausen, Greußen, Klingen, Arnsberg, Arnstadt, Stadtilm, Heringen und Kelbra mit Zubehör per 7.3.

1441
Die leerstehende Synagoge Stadtilms (die Juden hatte man 1349 aus Stadtilm vertrieben) wurde auf Anweisung des Grafen Heinrich zu Schwarzburg in eine katholische Kapelle verwandelt. (Die Kapelle befand sich in der späteren Hospitalgasse und war ein Teil der Wernerschen Scheune, 1894) (Nach einer anderen Quelle geschah dies erst 1442.)

1443
11.2. „Friedrich, Erzmarschall des römischen Reichs, und Wilhelm sein Bruder, Herzoge von Sachsen, belehnen den Grafen Heinrich von Schwarzburg d.J. auf Bitten dessen Vaters Heinrich d.Ä. mit den Schlössern und Städten Ichstedt, Arnstadt, Stadtilm, Plaue, Heringen und Kelbra, wobei festgesetzt wird, dass die obgedachten Lehngüter nach Ableben des Mitbelehnten Grafen Botho’s von Stolberg und seiner Lehnserben auf den Grafen Heinrich übergehen sollen.“

1446
1.8. „Wilhelm, Herzog zu Sachsen belehnt den Grafen Heinrich von Schwarzburg nach Ableben seines Vaters Heinrich mit den Schlössern und Städten Frankenhausen, Greussen, Klingen, Arnsberg, Arnstadt, Stadtilm und Plaue, halb Gertrode, Niederkeula, halb Urbech und mit den Lehn Conrads von Tannrode, namentlich mit Heringen und Kelbra, mit den Schlössern Hauterode und Bleicherode, Rebeningen, Rosla und Ebersberg, die er mit den Grafen von Stolberg und Hohnstein zu Lehn trug.“

1450
Am 30.6., während des Schwarzburgischen Hauskrieges (1447-1451) wurde Stadtilm durch Kurfürst Friedrich von Sachsen (der Sanftmütige) mit 18.000 (nach anderen Quellen 1.800) Mann belagert. Nach der erfolglosen Belagerung zogen sich die Truppen des Kurfürsten nach Marlishausen (Maroldishausen) und dann weiter nach Molsdorf zurück.

1457
Der Stadtilmer Karneval wird erstmals erwähnt.

1475
Aus Ratsrechnungen geht hervor, daß das Stadtilmer Bier nach Arnstadt, Naumburg, Eimbeck und anderen Orten geliefert wurde.

1489
Torgau, 31.7. „Friedrich, Kurfürst von Sachsen, und Johanns, Herzog von Sachsen, belehen die Grafen Günther d.Ä., Günther d.J., Gebrüder, und Heinrich deren Vetter, mit den Schlössern und Städten Arnstadt, Stadtilm und Plaue“.

1492
Bei einem Brand am Dienstag, „sanct Antoniustag“ (17.1.), im Kloster, wurde das Schlafhaus und der Kreuzgang zerstört und großer Schaden an Hausgeräten, Kleidern, Büchern und anderen „Kleinodien“ angerichtet.

1496
1.10. „Günther d.J., Graf von Schwarzburg, theilt nach Bewilligung Günthers d. Ä., Grafen von Schwarzburg, mit Heinrich d.J. seinem Vetter, die Herrschaft in einen Arnstädter und einen Sondershäuser Theil.“ Stadtilm kam zu Arnstadt, der sogenannten Oberherrschaft, die Günther XXXIX. erhielt.

1524
Mit dem Aufstand der Stühlinger Bauern am 23.6. begann der Deutsche Bauernkrieg.

1525
Am 23.4. (eine Woche nach Ostern) ließ Graf Günther XXXIX von Schwarzburg (laut Dr. Hans Patze, der letzte katholische Schwarzburger) die Kostbarkeiten des Zisterzienserklosters heimlich nach Arnstadt bringen (darunter das Klosterarchiv), um sie vor Plünderungen durch aufständische Bauern zu schützen. Am gleichen Tag rückten aufständische Bauern in Stadtilm ein. Es waren etwa 8.000 Rebellen aus Rudolstadt, Ilmenau, Blankenburg und Königsee.
Die Stadt wurde kampflos übergeben. Die Bauern besetzten das Kloster, jedoch ohne es zu zerstören.
Der Stadtvogt und die Räte wurden am 25.4. abgesetzt, und als Nachfolger Heinrich Apel und Steffen Metzeln „ausgelost“.
Die Stadtilmer Aufständischen faßten am 28.4. ihre Beschwerden in 31 Artikeln zusammen und übergaben sie dem Grafen, der sich in Arnstadt aufhielt. Die Antwort, die am 29.4. eintraf, konnte nicht befriedigen, so zogen die Bauern nach Arnstadt, wo sie am 1.5. eine akzeptable Antwort erhielten. Der Haufen aufständischer Bauern löste sich auf. Danach war es ein leichtes, die Anführer einzeln einzufangen.
Am 17.6. wurden neun „Rädelsführer“ auf dem Marktplatz in Arnstadt enthauptet, darunter fünf Bauern aus Stadtilm.
Unsere Stadt verlor als Strafe auf sechs Jahre das Stadtrecht und mußte 1500 fl. (Gulden) Buße zahlen.