100 Jahre Ehrenmal auf dem Friedhof Stadtilm

Am 26. November 1922 (Totensonntag) erfolgte die Weihe des Ehrenmals für die im Krieg 1914 -1918 Gefallenen und Vermißten auf unserem Stadtilmer Friedhof.


Von der Stadtgemeinde in Auftrag gegeben, wurde durch den Bildhauer Lösche aus München, ein geborener Rudolstädter, der Entwurf erstellt. Die Firma Deroll in Lichtenfels hat in fränkischem Dolomit die Bildhauerarbeit ausgeführt. Auf dem mächtigen Sockel ruht ein sterbender Krieger mit Stahlhelm und
zerbrochenem Schwert in der rechten Hand.

Den Auftrag für die Steinmetzarbeiten am Denkmalsockel bekam die Firma Gundermann aus Rudolstadt, die gärtnerische Gestaltung die hiesige Gärtnerei H. Seifert. Die Sockelwände tragen die Namen und die Todestage der gefallenen bzw. vermißten Krieger. Dr. Berthold Rein, Schulrat in Rudolstadt, hielt die Weiherede. Er hatte dem Stadtrat bei dieser Denkmalerrichtung hilfreich zur Seite gestanden. Chorgesang und Musikstücke erklangen, Angehörige der betreffenden Familien legten Blumengebinde nieder. Geheimer Kirchenrat Daniel (später Ehrenbürger von Stadtilm) hielt die Gedächtnisrede über Joh 11, 25 u. 26. Die Verlesung der Namen der Gefallenen und Vermißten erfolgte unter dem Glockengeläut der Stadtkirche.

Mit dem Musikvortrag der Mozartschen Arie aus dem „Priesterchor“ und dem Gesang des Liedes „Harre meine Seele“ endete diese Feierstunde. Nach 1945 wurden der Stahlhelm, das Schwert und das Eiserne Kreuz an der Vorderseite entfernt.
R. Ebenreth
( Anmerkung: „Landeszeitung Rudolstadt“ vom 27. November 1922 und diverse private
Unterlagen ).

Dieser Artikel wurde zuletzt am 7. November 2022 aktualisiert.