Im Jahr 1896 begann die Geschichte des Stadtilmer Porzellans. Die Stadtilmer Porzellanfabrik als Filiale der Ilmenauer Porzellanfabrik, Aktiengesellschaft (1777-1921), wurde gegründet und bis 1917 (Löschung im Handelsregister am 29.11.1917) betrieben.
Am 07. Februar 1896 fasste der Aufsichtsrat der Ilmenauer Porzellanfabrik, Aktiengesellschaft den Beschluss, in Stadtilm eine Filialfabrik der Gesellschaft zu errichten. Dazu wurde das Gebäude der ehemaligen Streichgarnspinnerei Schmidt & Reinhardt für einen Preis von 60.000 Mark erworben. Später wurde noch die sogenannte Walkmühle mit Wehr und Mühlgraben für einen Preis von 20.000 Mark hinzugekauft. Die Gesellschaft kam dadurch zu einem sehr günstigen Preis von insgesamt 80.000 Mark in den Besitz einer ca. 50 PS Wasserkraftturbine nebst vielen Ländereien und dem Gebäuden der alten Spinnerei einschließlich eines Villengebäudes und dem großen sich anschließenden Park. Aufgrund von Absatzschwierigkeiten wird 1915 der Nebenbetrieb der Ilmenauer Porzellanfabrik in Stadtilm stillgelegt.
Bekanntmachung der Löschung der Stadtilmer Niederlassung im Handelsregister.
Im Oktober 1917 sind sämtliche Gebäude der bisherigen Porzellanfabrik (Zweigniederlassung der Ilmenauer AG) in den Besitz der Firma Paul Hoffmann & Co., Leder- und Schuhwarenfabrik, zum Preis von 260.000 M, übergegangen. Am 24.9.1920 nimmt die Porzellanfabrik ihren Betrieb wieder auf. Es folgten umfangreiche bauliche Veränderungen.
Blick auf die Firma Paul Hoffmann & Co., Leder- und Schuhwarenfabrik. In dem großen querstehenden Gebäude wurde das Porzellan hergestellt.
In den Jahren 1957 – 1958 wurden die alten Brennöfen abgerissen. Von da an wurde das fertig gebrannte Porzellan gekauft und durch Porzellanmaler bemalt, die Produktionsräume befanden sich auf der anderen Seite der Firma Ilmia an der Stadtmauer. Von der Porzellanfabrik wurden für die Schuhfabrik viele Werbeartikel hergestellt, Schalen, Aschenbecher usw. mit der Aufschrift Ilmia.
Später wechselte die Firma als Betriebsteil zum VEB Porzellanwerk Ilmenau
Schlussendlich wurde kurz nach der Wende die Produktion einstellen. Eine leider nur sehr kleine Kollektion des in Stadtilm produzierten Porzellans befindet sich auch im Besitz des Stadtmuseum.
Dieser Artikel wurde zuletzt am 23. März 2016 aktualisiert.