Nach unterschiedlichen Quellen soll die Klosterlinde (auch Schloßlinde genannt) 600, 700, ja sogar 800 Jahre alt gewesen sein. Im Stadtilmer Anzeiger vom 23.6. 1913 wird ihr Alter mit 1000 Jahren angegeben. Das dies stark übertrieben war, hatten dann wohl selbst die größten Optimisten eingesehen.
Im Jahre 1914, kurz vor Ausbruch des I. Weltkrieges, feierte Stadtilm den 800. Geburtstag dieser Linde. Wenn man dem Glauben schenken könnte, dann wäre sie 1114 gepflanzt worden.
Im Stadtilmer Anzeiger vom 9.3.1921 wird ihr Alter mit 808 Jahren beziffert.
Sie stand auf dem Rathausgrundstück, Schloßstraße 1.
Im Februar 1921 brach der nach Westen zeigende starke Ast ab.
Ein Sturm in den letzten Septembertagen des Jahres 1935 beschädigte die Klosterlinde schwer. Ein weiterer der Hauptäste brach ab, da der Stamm trotz mehrfacher Ausfüllung mit Zement immer mehr vermorschte.
In einem Schreiben des Bürgermeisters Stadtilms vom 18.6.1936 an das „Landesamt für Denkmalpflege und Heimatschutz“ in Weimar bittet er um Genehmigung, die Linde fällen lassen zu dürfen: „… Die Linde im hiesigen Schloßgarten nähert sich mehr und mehr dem Verfall. Die Erhaltung des historischen Baumes erscheint kaum noch möglich, insbesondere, da dazu keine Mittel vorhanden sind. Es wird sich daher die Beseitigung des Baumes kaum noch hinauszögern lassen, wenn nicht durch weiteren Abbruch von Ästen Sach- und unter Umständen Personenschaden entstehen soll.“
Im Januar 1937 hatte sie einen Umfang (in 1,60 m Höhe) von 7,20 m. 1938 mußte sie gefällt werden.

Quelle: Chronik der Stadt Stadtilm

Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.März 2015 aktualisiert.