1533 – 1677

Dieser Artikel wurde zuletzt am 26.Februar 2015 aktualisiert.

1533
Die Reformation wurde im gesamten Fürstentum unter Heinrich XXXII., dem Gemahl Katharinas der Heldenmütigen, unter Beistand des Kurfürsten von Sachsen, öffentlich eingeführt.
Am 24.5. bekannte sich die Einwohnerschaft Stadtilms zur evangelisch-lutherischen Kirche.
Das Kloster in Stadtilm wurde aufgelöst, die letzte Äbtissin, Gräfin Margarete von Schwarzburg, verließ die Stadt. Das Klostergebäude wurde von den Grafen von Schwarzburg eingezogen und als Kammergut verwaltet.
Der letzte katholische Probst, Volkmar Frobenius, war nunmehr der erste evangelische Pfarrer Stadtilms, die Pfarrersfrau eine getaufte Jüdin. Erster Diakonus wurde Johann Heiner, der vorher Vikarius des Altars der heiligen Katharina war.
In Oberilm war Christoph Köhler der erste evangelische Pfarrer.

1542
Die Tuchmacherzunft als älteste Handwerkerinnung Stadtilms wurde gegründet.

1553
Der Neue Friedhof am Erfurter Tor wurde eingeweiht. Die erste Leiche war die des Nicolaus Gundermann, beerdigt am 9.8.1553.

1571
Die Oberilmer Kirche wurde erneuert.
Er erfolgte die T&eilung des Schwarzburger Gesamtterritoriums, dabei entstanden die Staaten:
– Schwarzburg-Oberherrschaft (daraus Schwarzburg-Arnstadt und
Schwarzburg-Rudolstadt)
– Schwarzburg-Sondershausen
– Schwarzburg-Frankenhausen.
Stadtilm gehörte zum Gebiet Albrechts VII., des Begründers von Schwarzburg-Rudolstadt.

1613
Am Abend des 29.5. (Sonnabend vor Trinitatis) begann die „Thüringische Sintflut“. In Stadtilm fanden 12 Personen den Tod. 2 Mühlen wurden vollständig zerstört.

1618-1648
Während des Dreißigjährigen Krieges, der von 1618 bis 1648 dauerte, wurde Stadtilm sowohl von den Kaiserlichen als auch den Schweden „schonungslos behandelt und dreimal ausgeplündert“.

1633
Die Schweden, unter dem Befehl des Obersten von Brandstein, „mit etlichen Kompanien Infanterie“, übernahmen die Stadt. Sie quartierten sich hier ein. Plünderungen blieben nicht aus.

1637
Schwedische Truppen erstürmten unsere Stadt: Am 3.12. wurde das „Erfurter Thor von einer Schwedischen Partei mit Gewalt erbrochen und der Bürgerschaft viel Vieh, Getreide, Mobilien weggenommen, auch zwei Bürgermeister nebst dem Kantor Kramer und 2 Bürgern auf die Burg nach Erfurt geführt, doch endlich gegen ein Lösegeld von 2000 Rthlr. wieder entlassen“.

1639
Der aus Stadtilm stammende Arzt Hartmann Gramann kam am 30.8. in Moskau an, um als Leibarzt des Zaren Michail Fedorowitsch (* 1576; + 1645) und nach dessen Tod dem Sohn und Nachfolger Alexei Michailowitsch (* 1629; + 1676) zu dienen.

1646
Der schwedische Feldmarschall Karl Gustav Wrangel schlug am 23.2. in Stadtilm sein Hauptquartier auf. Die übrigen schwedischen Truppen lagen an der Saale und vor dem Thüringer Wald. Am 7.4. zog Wrangel weiter nach Arnstadt.

1667
Der im Jahre 1631 in Stadtilm geborene Michael Gramann (Neffe des Hartmann Gramann) wurde Leibarzt des russischen Zaren Alexei Romanow Michailowitsch bis zu dessen Tode im Jahre 1676. Danach diente Gramann dem Nachfolger und Sohn Feodor III. Alexejewitsch.

1675
Ein Brand wütete in der Stadt. 23 Häuser und 26 Scheunen und Ställe brannten ab. Die Stadtkirche blieb verschont. Als Ausgangspunkt des Brandes wurde der Gasthof „Roter Hirsch“ genannt.

1677
Der ehemalige Leibarzt des Zaren Michael Gramann kehrte nach seiner ehrenvollen Entlassung und auf eigenem Wunsch in seine Heimatstadt Stadtilm zurück. Aus seiner aufgelösten Dienerschaft brachte er zwei ungetaufte, also heidnische, Kinder mit, die von den in das Steppengebiet der unteren Wolga gezogenen westmongolischen Volk der Kalmyken (Kalmükken) entstammten.